Symbolfoto: Zwischen Schule und Studium ist der perfekte Zeitpunkt, die Welt ein bisschen zu erkunden. Das gilt natürlich auch für Frauen. (Symbolfoto)

Als Mädchen? Kann man das verantworten?

Zwischen Schule und Studium ist der perfekte Zeitpunkt,
die Welt ein bisschen zu erkunden.
Das gilt natürlich auch für Frauen. (Symbolfoto)

Träumen ist der Anfang vom Reisen. Wir lesen Bücher und wünschen uns an besondere Orte, die unerreichbar weit weg erscheinen. Für die Protagonisten dieser Geschichten scheint der Aufbruch oft fast selbstverständlich: Idee, Entschluss, Umsetzung. – Alles ist nur drei Wimpernschläge voneinander entfernt.

Vor ihrem letzten Wimpernschlag zum Törn lernte ich auf der Düsseldorfer Messe boot im vergangenen Jahr Svenja kennen. Zwischen Schule und Studium will sie einmal über den Atlantik segeln. Nicht Mal allein, gern mit kleiner Crew. Die Idee ist also da, der Entschluss ist gefallen, selbst ein Boot ist schon organisiert. Wenn so jemand dann noch einen SKS bereits vor dem Abi in der Tasche hat, stehen Begeisterung und Seemannschaft kaum noch in Frage.

Es klingt, als hätte die Sache eine unaufhaltbare Eigendynamik. Trotzdem war der Traum ins Stocken geraten. Nicht zuletzt durch Sätze, wie: „Du bist zu jung,“ oder „Geh’ erst Mal studieren,“ in denen wahrscheinlich auch oft auch noch ein „Als Mädchen? Kann man das verantworten?“ mitschwingt.- 2018!

Eine Bootsmesse ist da perfekt für neue Energie, hier treffen Lebenskünstler, Weltenbummler und Langfahrtsegler zusammen und allzu gerade Lebenswege sind dabei ehr selten. Wichtiger als das Klären von Detailfragen zu Boot und Reise war mir darum, sie mit einigen dieser Köpfe zusammenzubringen, um neue Energie für ihren Traum zu schöpfen und den Blick wieder auf den Horizont zu richten.

Ich weiß nicht, ob sie am Ende losfährt oder nicht, aber natürlich kam ihre Geschichte am Abend auf einer der diversen Standpartys wieder zur Sprache und während wir uns daran erinnerten, welche Stolpersteine uns selbst vor unseren ersten Törns zuweilen wie ein Alpenmassiv im Weg lagen, sind wir uns einig:

Wenn man etwas Besonderes machen will, dann ist der beste Antrieb, sich mit Menschen zu umgeben, die etwas Besonderes gemacht haben. Denn dann wird das Besondere zum normalen und das oft unmögliche zur lösbaren Herausforderung.

Jeden Monat schreibe ich im Magazin „segeln“ über Themen rund um den gebeutelten Begriff der Seemannschaft und über das Reisen unter Segeln. Dieser Text erschien in gekürzter Fassung in der Druckausgabe 3/2018.  „Weilers Welt“ ist meine Sicht auf das Segeln, vielleicht siehst Du ein Thema anders oder hast eine Anmerkung dazu, dann kommentiere doch gern unten diesen Artikel oder schreibe mir eine Mail.

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