Die Probefahrt zum Saisonbeginn

Der Winterschlaf ist zu Ende! Das große Frühlingserwachen hat in den Häfen begonnen. Planen werden zurückgeschlagen und die, vor kurzem noch als seelenlose Gerippe daliegenden Steganlagen füllen sich langsam mit Booten. Für viele Eigner bedeutet das, vom Winterlager erst einmal zum Heimathafen für die Saison zu kommen.

Die Überführung ist damit der erste große Törn des Jahres und weit mehr als nur eine lästige Notwendigkeit. Sie markiert den Start in die neue Saison: Machen wir diesen Törn also zu etwas Besonderem und nehmen uns mehr Zeit dafür, als wir wahrscheinlich brauchen.

Nicht nur, weil segeln gerade jetzt im Frühling oft gar nicht so einfach ist, denn „der April macht was er will“, lautet ein Wettersprichwort nicht ganz zu unrecht. Da macht es einfach mehr Spaß macht, gemütlich beim Frühstück einem sich langsam auflösenden Morgennebel zuzuschauen als einem eng gesteckten Meilensoll hinterher zu hetzen. Zeit ist aber vor allem wichtig, wenn unterwegs doch noch die eine oder andere Kleinigkeit nach den Arbeiten im Winterlager fällig wird. – Und die kommen doch fast immer: Sei es ein am Vorstag verdrehtes Fall, für das man in den Mast muss oder eine nicht funktionierende Positionslampe.

Jetzt, zu Saisonbeginn will man nichts aufschieben, auf den Sommer vertagen, wenn man viel lieber das Segeln genießen will. Die erste Fahrt nach den Arbeiten im Winterlager ist nicht nur die Überführung zum Liegeplatz und das Ende des Winterschlafs, sie ist vor allem die Probefahrt vor der Saison und nach ihr sollte das Boot fit für den Sommer sein.

Jeden Monat schreibe ich im Magazin „segeln“ über Themen rund um den gebeutelten Begriff der Seemannschaft. Dieser Text erschien in der Druckausgabe 4/2018. Du hast Fragen oder möchtest ein bestimmtes Thema einmal genauer beleuchtet haben? – Schreibe mir

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