Proviant für eine Reise nach Kuba und in die nördliche Karibik.

Einmalrasierer und Parfüm

Proviant für eine Reise nach Kuba und in die nördliche Karibik.
Proviant für einen Monat ist bereits an Bord

In einigen Tagen geht es nach Kuba. In eine andere Welt. Die Vorbereitung ist dürftig, viel mehr, als das grobe „Wie“ ich dort hin komme ist noch nicht geklärt. Selbst die genaue Ankunft ist noch etwas unsicher. Auf der Webseite Noonsite findet sich zumindest eine Koordinatenangabe für die Ansteuerungstonne zur Marina Hemingway. Dann wird es ungenau. Die Marina ist in den einzigen in USA zu bekommenden Karten nicht einmal verzeichnet. Das mag sicher daran liegen, dass auf diesen Karten am Rande ein Hinweis zu lesen ist, dass sie aus kubanischen Karten der siebziger Jahre erstellt wurden. – Nichts ungewöhnliches für diesen Teil der Welt.

Aber die Marina ist ein Muss, nicht nur des Namens wegen. Es gibt nur eine Handvoll dieser internationalen Marinas rund um die Insel verteilt und in andere Häfen darf man offenbar mit ausländischen Booten nicht einlaufen. Dort angekommen werde ich mich neu orientieren müssen, vor allem umorientieren. – Denn keine sechshundert Meilen südlich von Mobile endet meine bisherige „Comfort Zone“ abrupt. Das macht den Kuba Trip zu mehr als einem spannenden Abenteuer.

Seekarte von Havana
Für Yachten gesperrt. Statt direkt nach Havana müssen Yachten in der Marina Hemingway etwa neun Meilen weiter im Westen einklarieren.

 

Die Kanadierin Cheryl Barr hat dorthin etliche Reisen zusammen mit ihrem Vater Donald unternommen und arbeitet zurzeit an einem Cruising Guide über die irgendwie vergessen scheinende Insel vor der Haustür der USA. Und durch das zwar gelockerte, aber noch immer bestehende Embargo der USA sieht man US-Flaggen an booten dort wohl nur sehr selten. Es sollen vor allem Franzosen, Kanadier, Deutsche und Engländer sein, die den sozialistischen Staat besuchen.

Aber die gibt Informationen zum Besuch auf ihrer Webseite: Eine interessante Perspektive, vielleicht auch gerade weil aus der Feder einer Frau stammend: Denn in vielen von Männern geschriebenen Artikeln im Web – sofern die Handvoll zu findender Beiträge als „viele“ durchgehen – wird geraten, Sonnenbrillen und Angelhaken im Gepäck zu haben. Insbesondere im Süden der Insel, in den abgelegenen Regionen, in denen man wochenlang unterwegs sein können soll, ohne mehr als einige Fischer zu treffen.

Our Place in Paradise (Foto Hinnerk Weiler)
Auch nach dem ersten Auslaufen ist jede neue Etappe ein neuer Schritt in unbekanntes Land.

Cheryl hingegen empfiehlt vor allem Toilettenartikel. „You can‘t overstock on toiletries“, schreibt sie, denn das schmale Einkommen der Kubaner reiche gerade für den Lebensunterhalt. Nagelpolitur, Parfüme oder auch Herrendüfte werden so zu willkommenen Handelswaren.

Was man sonst noch an Bord haben sollte? Da ist sie sich mit den männlichen Schreibern einig: Alles! Vor allem Lebensmittel und Ersatzteile. Denn außer Bier, Rum und Zigaretten gibt es wenig auf Kuba. Und was es gibt, ist teuer. Aber, so schreibt sie, könne man auch einfach seine Ernährung anpassen: Statt Konserven und Cola, wandert wohl wieder mehr Fisch und selbstgefangener Lobster mit Reis auf den Speiseplan. – Es gibt schlechtere Aussichten.


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